Schwingschleifer eignen sich ähnlich wie Bandschleifer besonders gut für das Schleifen von ebenen Oberflächen, allerdings verursachen Schwingschleifer wesentlich weniger Abrieb, da sie lediglich eine vibrierende Schleifplatte besitzen. Besonders häufig werden Schwingschleifer zur Holzverarbeitung eingesetzt und zur Farbentfernung auf lackierten Werkstücken. Die in kleinen Kreisen schwingende Schleifplatte soll hierbei die natürliche Handbewegung beim Schleifen mit Schleifpapier nachempfinden.
Das Schleifpapier wird an der Schleifplatte mittels Klettverschluss oder einer Klemmvorrichtung an der Vorder- und Hinterseite des Schwingschleifers angebracht. Die Einfache Montage des Schleifpapiers ermöglicht den schnellen Wechseln zwischen verschiedenen Körnungen.
Der Vorteil des Schwingschleifers kommt vor allem zum Tragen, wenn es um große, flache Werkstücke geht, bei denen wenig Abrieb notwendig ist. Verwenden Sie eine geringe Körnung, damit keine Schwingkreise auf Ihrem Werkstück entstehen. Schwingschleifer können durch ihre rechteckige Form leicht in Ecken schleifen und haben einen gleichmäßigen Schliff entlang der gesamten Schleifplatte.
Getestete Schwingschleifer
Wir benutzen tagtäglich Schwingschleifer! Bisher haben wir daher bereits 5 verschiedene Schwingschleifer testen können. Lesen Sie doch einen unserer Berichte!
Getestet haben wir den günstigen Bosch PSS 200 A und den etwas ambitionierteren Bosch PSS 250 AE. Für echte Heimwerker haben wir den Basis-Schwingschleifer Makita BO3710 und den fortgeschrittenen Makita BO3711J mit variabler Schwingzahl getestet.
Und für diejenigen, die sich nicht zwischen Multischleifer und Schwingschleifer entscheiden können, haben wir den Makita BO4565 Pentaschleifer auf Herz und Nieren getestet.
Stärken eines Schwingschleifers
• Lackierte Flächen
• Flache, große Werkstücke aus hartem Holz (z.B. Türen)
• Geringer Abrieb
• Gleichmäßiger Schliff durch flache Schleifplatte
Schwächen eines Schwingschleifers
• Schliffqualität bei grober Körnung
• Körnung kann Schwingkreise verursachen
• Ungeeignet für Naturholz
Schwingschleifer oder Exzenterschleifer
Die Vorteile des Schwingschleifers sind, wie gerade erwähnt, der gleichmäßige und geringe Abrieb und das gute Schleifverhalten in Ecken. Das Vibrieren, dass man beim Benutzen eines Schwingschleifers fühlen kann bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Es entsteht durch kleinste Kreisbewegungen der Schleifplatte. Besonders bei grober Körnung kann es passieren, dass man die Kreisbewegung der Schleifkörnung auf dem Werkstück erkennen kann.
Ein Exzenterschleifer, eine besondere Form des Schwingschleifers, hat eine runde Schleifplatte. Sie dreht sich zusätzlich um sich selbst und vermeidet ärgerliche Schleifspuren, da die Schwingbewegung nicht auf einer Stelle stattfindet. Bei der Verwendung eines Schwingschleifers ist es daher wichtig nicht auf der Stelle zu schleifen, sondern die Maschine auf der zu bearbeitenden Oberfläche zu bewegen. Beim Verwenden von Exzenterschleifern ist die Körnung des Schleifpapiers hingegen nicht im Werkstück zu erkennen. Die Stärke des Exzenterschleifers liegt daher in der sehr guten Oberflächenqualität.
Exzenterschleifer haben allerdings andere Nachteile. Da die Schwingbewegung der Schleifmaschine durch eine Rotation zusätzlich intensiviert wird, haben Exzenterschleifer einen sehr hohen Abrieb. Dies erhöht die Gefahr Kuhlen in das Werkstück zu schleifen.
Ein weiterer Nachteil ist die runde Form, die zwar notwendig für die Rotation ist, aber das Schleifen in Ecken unmöglich macht. Exzenterschleifer versagen daher bei Werkstücken, die keine flachen Enden haben. Alternativ können Sie Ecken mit einem zusätzlichen Deltaschleifer nachschleifen.
Schwingschleifer und Deltaschleifer
Eine weitere Sonderform des Schwingschleifers ist der Deltaschleifer. Er arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein Schwingschleifer, hat aber eine spitz zulaufende Spitze anstatt der rechteckigen Schleifplatte. Der offensichtliche Vorteil des Deltaschleifers ist das sehr präzise Schleifen von kleinen Ecken, Nischen und Kanten.